Nach den vielen Verwirrungen über den offiziellen Namen der Österreichischen Volkspartei und dem Unterschied zwischen Bundes-, Landes- und Bezirkspartei gab es speziell in Purkersdorf immer wieder Rätselraten, ob man sich nun der ehemaligen türkisen oder der schwarzen ÖVP näher fühle. Auch wurde im Anbetracht der Rhetorik und des Wahlprogramms vor der Gemeinderatswahl 2020 Verwunderung über den zahmen Juniorpartner in der Stadtregierung laut. Um alle Missverständnisse endgültig aus der Welt zu schaffen, macht die Volkspartei Purkersdorf nun einen Schritt nach vorne und präsentiert sich ab sofort unter ihrem neuen Namen „die neue SPÖ Purkersdorf“.

Logischer Schritt

Tagelang hat die Ortspartei intern um eine Entscheidung gerungen. Vize-Vize-Bürgermeister Andreas Kirnberger gibt sich zufrieden mit dem Kompromiss und betont das sich der neue Name am besten mit der aktuellen Haltung der Partei in Entscheidungsfragen decke. „Wir haben bemerkt, dass wir in Purkersdorf viel mehr gemeinsam erreichen können, wenn wir keine Entscheidungen der SPÖ hinterfragen und bei allen Anträgen nur noch geschlossen abstimmen.“ sagt Kirnberger, während er lässig über den Bauernmarkt schlendert, um einige Besorgungen (5 kg Leberkäse, 10kg Zement, Wunderbaum fürs Auto) für die Gemeinderäte der SPÖ zu machen.

Alternative Namensvorschläge aufgetaucht

Zur Auswahl standen in den letzten Wochen einige spannende Namen, darunter folgende:

  • Die neue Volkspartei – 180 Grad
  • Purkersdorf United
  • Die schwarzen Nelken
  • Das fünfte Rad Purkersdorf
  • SPÖ-Fanclub Purkersdorf
  • Die neue Sozialdemokratische Volkspartei Purkersdorf
  • PED (Purkersdorfer Einheitspartei)
  • Wickerl und die schwarzen Männer
  • Ja! Natürlich Purkersdorf
  • PPP (Parkplatzpartei Purkersdorf)
  • Das Echo

Opposition plant ebenfalls Umbenennung

Auch Grüne, Liste Baum mit Links und NEOS geben sich interessiert an diesem pragmatischen Schritt der ÖVP. Man selbst überlege bereits ähnliche Schritte und wolle unter dem Namen „NEOS: Die neue Liste Baum & Grüne“ bei den nächsten Gemeinderatswahlen antreten. Sollte man es in die Stadtregierung schaffen, könne man die lästigen Prinzipien und Wahlprogramme dann ja ebenfalls wieder über Bord werfen. Aber noch bevor die Pläne konkret werden können, hat Josef Baum bereits eine neue Liste gegründet und will eigene Wege gehen.

Profil der ÖVP wird bewahrt

Trotz der Namensänderung will man in der ÖVP aber nach wie vor ein eigenständiges Profil bewahren. Man könne sogar vorstellen, bei wichtigen Themen auf direkten Konfrontationskurs mit der SPÖ zu gehen. Neben einem großen Erfolg sei es zum Beispiel gelungen, ein neues Transparenzpaket gegenüber dem Koalitionspartner durchzupeitschen. Dieses umfasst die gratis Ausgabe von Opernstechern für die anwesenden ZuseherInnen bei öffentlichen Gemeinderatssitzungen am Balkon und einem Transparent mit dem neuen Schriftzug der Partei.

Fotocredits: Istockphoto, Purkersdorf Online


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