Der nächste Schock für die von Krisen gebeutelte Wienerwaldgemeinde: Eine Historiker-Kommission aus Japan hat nun festgestellt, dass es sich bei der Bronze-Skulptur am Hauptplatz um einen großen Fehler gehandelt haben muss. Das erst 2017 aufgestellte Denkmal, das Wolfgang und Vater Leopold Mozart in der originaler Lebensgröße von 1,63 Meter dargestellt, wie sie einander zum Abschied die Hände zu reichen, basiere auf falschen Annahmen.

Unleistbarer Wohnraum für „Wolferl“

Laut einem neu entdeckten Briefwechsel zwischen Wolfgang Amadeus und seinem Vater geht hervor, dass das junge Ausnahmetalent am 25. April 1785 Purkersdorf nicht freiwillig verlassen habe. Vielmehr habe sich das Wunderkind hier die Miete für eine beschauliche Unterkunft nicht mehr leisten können und musste die Gemeinde zähneknirschend verlassen. Über mehrere Wochen hinweg hätte Mozart vergeblich versucht, leistbaren Wohnraum für sich und seine Frau Konstanze zu finden. Gescheitert sei dies aber an den horrenden Mieten und Maklerprovisionen.

Gemeinde konnte nicht helfen

Auch ein persönlicher Termin mit dem damaligen Stadthalter von Purkersdorf, Karl-Gustav von Schögel, lief ergebnislos. Die Gemeinde hatte sich bedauerlicherweise wenige Jahrzehnte zuvor in einen waghalsigen Deal mit holländischen Tulpenzwiebeln begeben und sich damit massiv überschuldet. Auch hatte man die Finanzierung mehrerer Badekabinen am Wienfluss fixiert, weswegen für gemeinnützigen Wohnbau und anderen Projekten das Geld fehlte.

Mehrdeutigkeit in historischen Studien lässt Spielraum für Interpretationen

Auch nicht sicher sind sich die Historiker bei der abgebildeten Szene des Denkmals. Statt Wolfgang und Leopold Mozart könnte es sich hier auch um andere Personen und eine aus des damaligen Leben gegriffene Szene handeln. Interpretiert wird, das Denkmal könnte den damaligen Bauunternehmer Antonius „Wickerl“ Hawara II. zeigen, der dem Gemeindevertreter Hubertus von Lodenjankerer einen Koffer voller Geld überreicht.

Interpretation: Bauherr Antonius „Wickerl“ Hawara II. übergibt dem damaligen Gemeindevertreter Hubertus von Lodenjankerer einen Koffer voller Geld


Wozu die Bestechung damals aber dienen sollte, könnte aber auch noch länger ein gut gehütetes Geheimnis bleiben.

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