Nach heftigen Diskussionen um die Neutralität Österreichs und einen möglichen Beitritt zur NATO, geht die Bundesregierung nun in die Offensive, um den Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen. Mit der Spezial-Operation (Codename „PET 2022“) will man der Bevölkerung beweisen, dass Neutralität und Wehrhaftigkeit keineswegs Widersprüche sein müssen. Den Stein ins Rollen gebracht hat eine Purkersdorfer Superwaffe. Viele Bürger und Bürgerinnen der besonderen Gemeinde im Wienerwald schwören darauf, dass die Schwingungen in den um das eigene Auto aufgestellten Wasserflaschen bisswütige Marder vertreiben könne. Dieses physikalische Phänomen will sich die wissenschaftshörige und faktenliebende Nation zu Nutzen machen, um auch schießwütige Russen an den Grenzen Europas aufzuhalten.

Hoher Besuch in Kiew

Begleitet von einer Schar an Presseleuten besucht ÖVP-Verteidigungsministerin Klaudia Tanner die ukrainische Hauptstadt Kiew. „Diese Russen werden mich noch kennenlernen“, sagt Tanner bei einem gemeinsam anberaumten Presstermin und stellt symbolisch eine mit österreichischem Granderwasser gefüllte Römerquelle Emotion (Geschmacksrichtung: Brennnessel-Muskat) neben einen Bombenkrater auf den Asphalt. „Wir in unserem geliebten und neutralen Österreich bekennen uns zur Lieferung von defensiven Waffensystemen. Vor diesem aquatischen Schutzschirm wird auch der Herr Putin Halt machen.“ Als wenige hundert Meter eine russische Rakete in ein Wohnhaus einschlägt und dieses in Schutt und Asche legt, setzt Tanner euphorisch fort: „Sehen sie? Der Aquatic Dome zeigt schon seine Wirkung.“

Bundeskanzler spricht Machtwort

Auch der Bundeskanzler Karl Nehammer hat es sich nicht nehmen lassen, auf seiner Reise noch einen kurzen Zwischenhalt in Kiew einzulegen. „Liebe ukrainische Freunde, wir haben eure Kritik vernommen aber ich kann euch hier und heute eines versichern: Zum Streiten gehören immer zwei! Darum reise ich gleich heute wieder zu Wladirmir Putin, um ihm noch einmal mit aller Härte mitzuteilen, dass wir das Erdgas eh auch in Rubel zahlen können, wenns drauf ankommt. Und außerdem: die Diskussion ist hiermit beendet.“ Tanner applaudiert und beginnt, die Stadtgrenze Kiews mit Plastikflaschen abzustecken.

Tu felix Austria

Als sie wenig später jedoch erfährt, dass man zu wenige Plastikflaschen mit dem Handgepäck über die Grenze in die Ukraine gebracht hat, stellt sie sich in einer heldenhaften Geste zu den anderen Flaschen in die Reihe. „Für unser Österreich, tu felix Austria“ hört man sie noch rufen, bevor sie endgültig ihre ursprüngliche Form annimmt.

Wasserflaschen scheinen Zweck zu erfüllen

Die wirklichen Erfolgsmeldungen bekommt Österreich aber erst Monate später. Nach dem Abwurf einer russischen Atombombe über der ukrainischen Hauptstadt sei es laut österreichischem Nachrichtendienst zu keinem Marderbiss mehr in Kiew gekommen. Nehammer lächelt zufrieden und zieht sich den Schal in seiner kalten Wohnung über die Nasenspitze. „Na bitte, Job done. Hoch lebe die immerwährende Neutralität. Wir sind sozusagen die Flex, die Trennscheibe für Europäische Sicherheit“. Er legt die Füße auf den Couchtisch und beobachtet durch ein zerbrochenes Fenster die deutschen und britischen Soldaten, die Wien gerade in einem Häuserkampf gegen russische Truppen verteidigen.

Caritas-Spenden für die ukrainische Bevölkerung

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