Lange hatte man den Eindruck haben müssen, die besondere Stadtgemeinde im Wienerwald verschlafe die Wende hin zu erneuerbaren Energien und gebe sich mit einer Liste an Energiespar-Tipps an die Bevölkerung zufrieden. Doch nun lassen SPÖ und ÖVP, beflügelt von einer möglichen Einigung beim Erneuerbaren Wärmegesetz der Bundesregierung, aufhorchen. Ab sofort liefert ein mitten im Ortskern errichtetes Photovoltaik-Kraftwerk erneuerbaren Strom für die nächsten Generationen.


Sonnenenergie für über 200 Puppenhaushalte

Mit der Errichtung eines 100 Watt-PV-Moduls am Dach einer Gemeindeeinrichtung wolle man laut eigenen Aussagen über 200 Puppenhäuser mit grünem Strom versorgen können. Voraussetzung dafür sei dafür aber das Fällen eines Baumes, des letzten am Purkersdorfer Spielplatz befindlichen Schattenspenders. Auch werde es aus Sicherheitsgründen für Kinder nicht mehr möglich sein, den Spielplatz zu betreten oder sich diesem auch nur zu nähern. Angesprochen auf einen alternativen Standort für einen neuen Spielplatz verweist der Vizebürgermeister mit hochrotem Kopf auf die gemeinsam beschlossene Bausperre und den Wienerwald. Hier gäbe es ja ohnehin genug Platz zum Spielen.

Ausbau soll Purkersdorf energieautark machen

Bürgermeister Steinbichler, Vize-Bürgermeister Viktor „Wickerl“ Weinzinger und Vize-Vize-Bürgermeister Albrecht Oppitz sprachen sich in zwei völlig getrennt voneinander gehaltenen Pressekonferenzen für und gegen einen möglichen Ausbau des Kraftwerks aus. Gemeinsam wolle man getrennt Lösungen erarbeiten, um im freien Spiel der Kräfte das bestmögliche Ergebnis für die eigenen Parteimitglieder zu erzielen. Als möglicher Standort für ein neues Kraftwerk wird immer wieder das Areal Unter Purkersdorf genannt. Hier könne man sich vorstellen, einen der zwei Fahrradständer oder E-Ladesäulen für ein weiters 100 Watt-Modul zu opfern.

Projekt „SCHEISS e-GAL“ als Vision für andere Gemeinden

Unter dem Projektnamen „SCHEISS e-GAL“ arbeite man bereits jetzt mit Hochdruck an weiteren Möglichkeiten zur Erzeugung von grünem Strom. Geplant sei auch ein Micro-Wasserkraftwerk am Wienfluss und die Anschaffung von zehn Hamstern, die in ihren Rädern alte Fahrrad-Dynamos antreiben, um damit wertvolle Wattsekunden erzeugen zu können.


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